Reisen in Europa 2025: Änderungen und neue Regeln

Datum : 29/01/2025

Das Jahr 2025 hält für Europareisende einige Neuerungen bereit: die Einführung des neuen Grenzkontrollsystems EES sowie der Einreisegenehmigung ETIAS, höhere Abgaben in bestimmten europäischen Urlaubszielen sowie zwei neue Schengen-Mitglieder, die nun voll beigetreten sind. Wir zeigen Ihnen, was Sie für Ihren Europa-Urlaub 2025 wissen müssen, damit Sie keine bösen Überraschungen erleben.

Inhaltsangabe:

Bulgarien und Rumänien treten dem Schengen-Raum voll bei

Nachdem die EU-Länder Bulgarien und Rumänien im März 2024 dem Schengen-Raum nur teilweise beigetreten waren, wurden am 1. Januar 2025 nun auch die Kontrollen auf den Landwegen abgeschafft. Somit sind Bulgarien und Rumänien endlich vollwertige Mitglieder des Schengen-Raums und die Personenkontrollen entfallen ab sofort zwischen Bulgarien und Rumänien und den anderen Schengen-Ländern. Dieser Schritt ermöglicht freies Reisen im gesamten Schengen-Raum. Damit gehören die Warteschlangen an den bulgarischen und rumänischen Grenzen der Vergangenheit an.

Gut zu wissen: Erfahren Sie, welche Länder Teil des Schengen-Raums sind und Schengen-Visa ausstellen.

Mitte 2025 wird die EU-Reisegenehmigung ETIAS eingeführt

Die Einführung der Reisegenehmigung ETIAS (European Travel Information and Authorisation System) wurde über Jahre immer wieder verschoben und gehört neben dem neuen Ein- und Ausreisesystem EES zur Smart Borders Initiative der EU. Doch Mitte 2025 soll es nun so weit sein - die europäische Einreisegenehmigung wird eingeführt! Diese Änderung wird alle Drittstaatsangehörigen betreffen, die visumfrei in die EU reisen, darunter zum Beispiel Staatsangehörige aus den USA, Kanada und Australien und circa 60 weitere Länder. Ab Mitte 2025 müssen Reisende dieser Länder vor Antritt ihrer Reise die ETIAS-Reisegenehmigung beantragen. Das ETIAS ist nicht mit einem Visum gleichzusetzen und wird online in wenigen Klicks beantragt und soll 7 Euro kosten. Der Antrag wird über die offizielle ETIAS Website oder die Mobile App gestellt.

Weitere Infos: Erfahren Sie genau, was der Unterschied zwischen ETIAS und dem Schengen-Visum ist.

Das neue Ein- und Ausreisesystem (EES) der EU kommt wahrscheinlich auch

Da das Entry/Exit System (EES) mit der neuen Einreisegenehmigung ETIAS Hand in Hand geht, wird auch diese Neuerung höchstwahrscheinlich 2025 erwartet. Das schengenweite Ein- und Ausreisesystem dient dazu Daten (biografische und biometrische Daten sowie Ein- und Ausreisedaten) von allen Drittstaatsangehörigen, die für einen Kurzaufenthalt in den Schengen-Raum reisen wollen, zu erfassen. Die Erfassung der Daten erfolgt dabei an den Schengen-Außengrenzen - das heißt, für Deutschland ist dies lediglich an den Luft- und Seegrenzen relevant. Das Stempeln von Reisepässen entfällt dann.

Gut zu wissen: Alles Wissenswerte zum neuen Ein- und Ausreisesystem der EU finden Sie in unserem Artikel.

Ab Frühjahr 2025 müssen EU-Bürger und andere Nationen die ETA für UK-Reisen beantragen

Alle, die kein Visum für die Einreise in das Vereinigte Königreich benötigen, brauchen bald eine ETA (ETA = Electronic Travel Authorisation), eine elektronische Reisegenehmigung, mit der die Einreise vorab genehmigt wird. Nachdem 2024 bereits die Golfstaaten dazu verpflichtet wurden, wird das ETA-Programm 2025 auf weitere Länder ausgeweitet. Seit dem 8. Januar 2025 müssen Reisende aus den USA, Kanada, Australien und 49 anderen außereuropäischen Ländern eine ETA vor der Abreise beantragen - selbst wenn sie nur auf der Durchreise sind. Ab dem 2. April 2025 wird diese Verpflichtung auch auf alle EU-Bürger ausgeweitet, die nach England, Schottland, Wales oder Nordirland für einen kurzen Aufenthalt reisen wollen. Die ETA kostet 10 Pfund und wird online oder über die APP beantragt.

Gut zu wissen: Sie wollen wissen, welche Länder eine ETA ab 2025 brauchen, dann finden Sie alle Informationen und Länder auf unserer Extraseite.

Spanien: Hotels fordern mehr Daten von Touristen

Bereits seit dem 2. Dezember 2024 gilt in Spanien ein neues Sicherheitsgesetz (Real Decreto 933/2021) für die Touristikbranche. Beherbergungsbetriebe, Hoteliers und Autovermieter müssen ab sofort noch mehr persönliche Informationen über Gäste über die Plattform Ses.Hospedajes und somit direkt an das Ministerium übermitteln. 18 verschiedene Informationen werden ab sofort abgefragt. Zu den üblichen persönlichen Angaben müssen nun etwa auch Angaben zur E-Mail-Adresse, Telefonnummer, zur Zahlungsmethode oder Beziehung zu minderjährigen Reisebegleitern vor Aufenthaltsbeginn gemacht werden. Das heißt, dass Sie als Gast in Spanien mehr Informationen preisgeben müssen. Für die spanischen Herbergsbetriebe bedeutet es mehr Bürokratie.

In Griechenland wird die Touristensteuer erhöht

In Griechenland zahlen Urlauber bereits seit 2016 eine Art Übernachtungssteuer. Diese wurde nun zum Jahresbeginn 2025 in eine sogenannte Klimaschutzabgabe umgewandelt und die Beiträge erhöht. Betroffen ist vor allem die Hauptreisezeit von April bis Oktober, in den Wintermonaten ist nur eine leichte Erhöhung vorgesehen. Gestaffelt wird der Preis nach Hotelkategorie und Sternen:

  • 1*- sowie 2* Hotels: 2,00 € pro Nacht
  • 3* Hotels: 5,00 € pro Nacht
  • 4* Hotels: 10,00 € pro Nacht
  • 5* Hotels: 15,00 € pro Nacht

Die Maßnahme soll den nachhaltigen Tourismus fördern und zur Bewältigung der Wohnraumkrise beitragen.

Venedig verdoppelt Eintrittsgebühr für Tagestouristen

Venedig leidet seit Jahren unter den Tages- und Kreuzfahrttouristen. Deshalb ist sie die erste Stadt weltweit, die von Tagestouristen Eintritt verlangt. Waren es bis jetzt 5 Euro an 29 festgelegten Tagen im Jahr, so wird die Gebühr 2025 auf 10 Euro an 54 Tage zwischen Mitte April und Ende Juli angehoben. Wer in Venedig übernachtet, muss weiterhin keinen Eintritt zahlen, dafür wird eine Bettensteuer erhoben.

Vorschriften für Flüssigkeiten auf europäischen Flughäfen wieder verschärft

Dies ist ein Reminder für alle, die den Rückzug der EU bezüglich der Vorschrift für Flüssigkeiten im Handgepäck nicht verfolgt haben. Waren zwischenzeitlich größere Flaschen erlaubt, gelten nun wieder die alten, strengeren Sicherheitsvorschriften mit 100 ml! Durch neue Scanner am Flughafen sollten Passagiere größere Flaschen mit Flüssigkeit im Handgepäck mitnehmen dürfen, doch wurde die Sicherheit der Technik infrage gestellt. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass nun die bekannte 100-ml-Regel wieder in Kraft ist.

Einige Schengen-Länder führen wieder innere Grenzkontrollen durch

Obwohl der Schengen-Raum zum größten grenzfreien Raum gehört, können die Schengen-Staaten in Ausnahmesituationen untereinander die Kontrollen für eine befristete Zeit wieder einführen. Das heißt, plötzlich kann es zum Beispiel doch wieder Kontrollen zwischen Österreich und Deutschland oder Italien und Slowenien geben. Für 2025 haben verschiedene Länder vorübergehende Grenzkontrollen angekündigt:

  • Deutschland (bis zum 15.03.2025): Grenze zwischen Deutschland und Österreich, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Dänemark, Polen, Schweiz und der Tschechischen Republik.
  • Österreich (bis zum 15.04.2025): Grenze zwischen Österreich und Slowakei und Tschechien
  • Frankreich (bis zum 30.04.2025): Grenze zu Belgien, Luxemburg, Deutschland, Schweiz, Italien und Spanien (Land, Luft und Meer)
  • Österreich (bis zum 11.05.2025): Grenze zwischen Österreich und Ungarn und Slowenien
  • Schweden (bis zum 11.05.2025): Grenze zu Belgien, Luxemburg, Deutschland, Schweiz, Italien und Spanien (Land, Luft und Meer)
  • Dänemark (bis zum 11.05.2025): alle Binnengrenzen (Land-, Luft- und Seegrenzen) sowie Land- und Seegrenzen zu Deutschland.
  • Norwegen (bis zum 11.05.2025): alle Häfen mit Fährverbindungen in den Schengen-Raum, alle Binnengrenzen (Land-, Luft- und Seegrenzen)
  • Niederlande (bis zum 08.06.2025): Land- und Luftgrenzen zu Belgien und Deutschland.
  • Italien (bis zum 18.06.2025): Landesgrenzen zwischen Italien und Slowenien
  • Slowenien (bis zum 21.06.2025): Grenze zwischen Slowenien und Kroatien und Ungarn
  • Bulgarien (bis zum 30.06. 2025): Landesgrenze zu Rumänien

Gut zu wissen: Erfahren Sie mehr über die vorübergehenden Grenzkontrollen im Schengen-Raum: Gründe und offizielle Regelungen.

Einheitliche Handgepäckregeln in EU-Diskussion

Das Europäische Parlament fordert einheitliche Regeln zur Mitnahme von Gepäck in Flugzeugen und bezieht sich auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2014. Die EU-Kommission ist jetzt am Zug und muss konkrete Maßnahmen zur Umsetzung vorlegen. Grund war die Petition eines deutschen Reisenden, der über unterschiedliche Regelungen verärgert war.

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